Präventionskultur: Typ 5 „Selbstbezug“

Aus dem Abschlussbericht zum Projekt F 2342 „Treiber und Hemmnisse der Umsetzung von Maßnahmen im Arbeits- und Gesundheitsschutz“ der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin BAuA, 1. Auflage 2019 Dortmund/Berlin/Dresden.

Welche Typen der Präventionskulturen gibt es?

Typ 5 „Selbstbezug – die Do-it-yourselfer“

Unternehmen dieses Typs der Präventiosnkultur verlassen sich auf eigene Erfahrung und Urteilskraft. Sie haben einen pragmatischen Umgang mit Gefahren und Risiken. Etliche Gefährdungen existieren nur theoretisch und erscheinen theoretisch zu sein und nicht vorzukommen.

Eine gute Ausbildung und Kreativität genügen, um mit allen Gefährdungen zurecht zu kommen. Sicheres Arbeiten wird durch Ausbildung, Erfahrung oder Kreativität vorausgesetzt.

Arbeitsschutz wird als etwas einmalig zu Regelndes angesehen und durch die Berufsausbildung geregelt. Wenige situationsangemessene Hinweise auf besondere Vorsichtsmaßnahmen genügen.

Unternehmen dieses Typs sind zumeist Kleinbetriebe mit flacher Hierarchie. Den  Beschäftigten stehen somit Partizipationsmöglichkeiten zur Verfügung. Es wird aus Fehlern gelernt.

Externe Einflüsse werden nur in geringen Umfang zugelassen und beschränken sich auf Hinweise der Fachkraft für Arbeitssicherheit Betriebsarzt,

Eine systematische Gefährdungsanalyse erfolgt icht, weil die Überzeugung besteht, jede Gefährdung kann situativ abgewendet werden.

Vorgehen für die Experten der Präventionskultur

  • anknüpfen an die „Handwerker- Ehre“ oder andere Form des Professionalitätsideals
  • im Besitz vertiefter Branchenkenntnisse sein
  • regelmäßig prüfen, inwieweit die vorhandene Professionalität durch Weiterbildung unterstützt werden kann und durch Verhältnisprävention unterstützt werden kann.
  • Kenntnisse in Sicherheit und Gesundheitsschutz ausbauen, um selbstbewusster und souverän gegenüber Kunden und Kooperationspartnern aufzutreten