Work Ability Index (WAI): Anwendung

WAI misst die Arbeitsfähigkeit

Der WAI misst die Arbeitsfähigkeit. Er gibt darüber Aufschluss, wie Beschäftigte in ihrem Arbeitsleben in den Unternehmen zurechtkommen. Mit dem WAI soll nicht die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten gemessen werden, sondern, und das ist wichtig zu erkennen, nur die Arbeitsfähigkeit.

Mit der Ermittlung des WAI soll die individuelle und betriebliche Beratung ihre Grundlage finden. Da der WAI die Arbeitsfähigkeit ermittelt, ist es anschließend Aufgabe der Unternehmen ggf. eine Korrektur der Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten einzuleiten, um den Arbeitsplatz und die Beschäftigten zu erhalten.

Hinweise zur Nutzung des WAI

Wesentlich ist der Schutz der Daten. Die Anonymität und Schweigepflicht müssen im Zentrum und sichergestellt sein. Weshalb auch das System WAI in den Händen von Betriebsärzten liegen muss.

Personal- und Betriebsräte stehen dem WAI häufig skeptisch gegenüber. Sie befürchten, dass Beschäftigte eher aussortiert werden als gefördert.

Der WAI ersetzt nicht die Gefährdungsbeurteilung Psychische Belastungen.

Wie können die Ergebnisse des WAI genutzt werden?

  • Einzelwerte sind wegen der personenbezogenen Daten nicht möglich darzustellen. Führungskräfte und Unternehmen bekommen keine Ansatzmöglichkeiten. Der Gewinn bleibt bei den Beschäftigten selber, entweder outen sie sich als Personen, die ihre Arbeitsfähigkeit als schlecht einstufen oder leiten für sich selbst Maßnahmen ab.
  • Sind genügend Teilnehmer aus einer homogenen Arbeitsgruppe vorhanden, kann ein Gruppenindx aufgestellt werden. Der Nachteil, Mittelwerte verfälschen Einzelwerte. Ob einzelne Personen ein Problem mit der Arbeitsfähigkeit haben, bleibt offen. Schlechte Mittelwerte ergeben dann Gieskannprinzip-gemäße Maßnahmen. Sie treffen häufige nicht den Kern des Problems.
  • Als letzte Möglichkeit kann sich das Unternehmen ein Gesamtbild verschaffen. Aufgrund wiederholter Messungen lassen sich dann Entwicklungen innerhalb der Belegschaft ableiten. Viel Aufwand, für wenig Erkenntnis.

Weitere Informationen bei der BAUA