Aus dem Abschlussbericht zum Projekt F 2342 „Treiber und Hemmnisse der Umsetzung von Maßnahmen im Arbeits- und Gesundheitsschutz“ der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin BAuA, 1. Auflage 2019 Dortmund/Berlin/Dresden.
Welche Typen der Präventionskulturen gibt es?
Typ 4 „Priorität Technik – die Techniker“
Diese Unternehmenstypen wissen, dass Gefährdungen begegnet werden kann, die aus dem Umgang mit Stoffen oder Maschinen resultieren. Gleichzeitig besteht aber die Überzeugung, dass für seltene, nicht unmittelbar erwartbare Unfälle nicht vorgesorgt werden kann. Im Bereich der Technik wird das Präventionspotenzial erkannt, nicht aber so für die anderen Handlungsfelder. Gegenüber Risiken, die z.B. mit psychischen Belastungen zu tun haben, fühlt man sich ausgeliefert, Betriebliche Gesundheitsförderung wird für zu schwierig umsetzbar angesehen. Sicherheit und Gesundheitsschutz wird als eine Frage der technischen Ausstattung gesehen. Unternehmen sehen Unfälle als unabwendbar an, weil gewisse Bereich nicht der Prävention zugänglich scheinen. Grundlage von Unfällen wird in schlecht gewarteter oder defekter Technik gesehen.
Die Unternehmensführung hat eher ein schwieriges Verhältnis zu den Beschäftigten, die ihnen zu wenige mitdenken. Die Interaktion mit den Beschäftigten wird nicht gefördert, dennoch wird ihr Mitdenken eingefordert.
Rechtliche Vorschriften werden als schwierig umsetzbar empfunden und als Höchstmaß angesehen, was im Arbeitsschutz zeitlich als auch finanziell umsetzbar ist. Dennoch wird die Umsetzung angestrebt. Oftmals Unternehmen deutlich große Detailkenntnis rechtlichen Vorschriften.
Aufgaben im Arbeitsschutz werden gern extern vergeben. Dennoch besteht dabei die Absicht, die Gesetze einzuhalten.
Vorgehen für die Experten der Prävention
- wertschätzend an die Regelkonformität anknüpfen
- Expertise im Bereich Vorschriften- und Regelwerk
- Unternehmen orientieren sich an klaren Standards, daher sind klare Regeln zum Umgang miteinander eine gute Grundlage den Stellenwert guter sozialer Beziehungen sowie einer guten Organisation der Zusammenarbeit, dem technischen Aspekt des Arbeitsschutzes gleichsetzen