Was erschwert den Arbeitsschutz bei der Arbeit mit Migranten

Die IAG hat im Mai 2024 den Fakten-CHECK zum Thema „Migration im Kontext von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ herausgebracht.

Die Frage, ob Personen mit Migrationshintergrund bei der Arbeit besonders gefährdet sind, wird aufgenommen. Die Antwort lautet: ja, abhängig vom Herkunftsland.

Gründe der erhöhten Gefährdung für Migranten

Die Gründe für die höhere Gefährdung der Migranten im Arbeitsschutz und Gesundheitsschutz werden dargelegt. Im Einzelnen sind es

1. Fehlende Sprachkenntnisse,

Fehlende Sprachkenntnissen ist nur durch Qualifizierung in der deutschen Sprache zu begegnen.

2. Kulturelle Unterschiede

2.1 Fatalistisches Glaubenssystem

Eine Motivation sich sicher zu verhalten, kann abhängig vom Werte- und Glaubenssystem unterschiedlich sein, als in Deutschland gelebt wird. Bei einem fatalistisches Glaubenssystem nehmen die Beschäftigten an, dass das Umfeld nicht oder nur wenig beeinflusst werden kann. Unfälle werden als vorgegeben angesehen, wenn sie geschehen.

2.2 Erfahrungen aus dem Herkunftsland

In vielen Herkunftsländern gibt es geringeren Arbeitsschutz als in Deutschland. Die Migranten sind somit häufig für das weitere Berufsleben geprägt und mit wenig Arbeitsschutz zufrieden. Demgemäß ist auch das eigenen Sicherheitsverhalten.

2.3 Religiöse Traditionen

Migranten aus muslimischen Kulturkreisen folgen einem Gebot, während des Ramadans tagsüber nichts zu essen und nichts zu trinken. Das schränkt die Leistungsfähigkeit der beschäftigten Migranten ein und kann die Sicherheit gefährden. Auch der Umgang mit Autoritäten (Führungskräften) beinhaltet Konfliktpotential.

Wie kann Arbeitsschutz speziell für Migranten erfolgen

Um Migranten aus dem Bereich der erhöhten Gefährdung zu leiten, verursacht durch fehlende Sprachkenntnisse und kulturelle Unterschiede, werden folgende Lösungen dargelegt:

  • gezielte Schulungen
  • durch Bilder und Piktogramme gestützte Prävention
  • mehrsprachige Unterweisungsmaterialien
  • Personalauswahl bezüglich der Sprachverständigung
  • Peer- oder Patensysteme
  • Organisationskultur mit klarer Haltung zu Sicherheit und Gesundheit
  • Partizipation der Migranten am Arbeitsschutz