Die ungeschriebenen Aufgaben einer Sicherheitsfachkraft (SiFa)

SiFa-Aufgaben

Die formalen Aufgaben einer Sicherheitsfachkraft (SiFa) sind in den Vorschriften klar definiert und umfassen in erster Linie eine beratende Funktion. Dennoch gelingt es oft nicht, dass eine SiFa den Arbeitsschutz im Unternehmen nachhaltig positiv beeinflusst. Die Herausforderung liegt darin, dass die SiFa zwar beratend tätig ist, jedoch keine direkte Verantwortung für die Umsetzung trägt. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sie keine Verantwortung übernehmen kann – im Gegenteil. Eine engagierte SiFa kann eine Schlüsselrolle im Arbeitsschutz einnehmen, wenn sie bereit ist, über ihre formellen Pflichten hinaus aktiv zu werden und das Unternehmen proaktiv unterstützt.

Es geht darum, die zuständigen Führungskräfte einzubinden, sie mitzunehmen und aktiv zu unterstützen. Dabei ist es entscheidend, dass die SiFa eine lösungsorientierte Haltung einnimmt. Wenn sie stattdessen den Fokus auf potenzielle rechtliche Konsequenzen legt, etwa durch den Verweis auf das Risiko, „mit einem Bein im Knast“ zu stehen, verliert sie an Ansehen und Einfluss. Das Ziel sollte immer sein, zusammen mit den Führungskräften praktische Lösungen zu entwickeln und sie dabei zu unterstützen, ihre Verantwortung im Arbeitsschutz zu übernehmen.

Ein häufiges Problem besteht darin, dass Führungskräfte, denen Arbeitsschutzpflichten delegiert werden, oft nicht ausreichend wissen, was diese Pflichten konkret bedeuten und wie sie umgesetzt werden sollen. Es reicht nicht aus, ihnen lediglich mitzuteilen, dass sie beispielsweise eine Gefährdungsbeurteilung erstellen müssen. Ohne entsprechende Anleitung fühlen sie sich möglicherweise überfordert und unsicher, ähnlich wie jemand, dem gesagt wird, er solle eine Rakete bauen, ohne jemals eine Bauanleitung gesehen zu haben.

Es geht um das Engagement der SiFa

Hier kommt die SiFa ins Spiel: Ihre Aufgabe ist es, nicht nur zu beraten, sondern aktiv Wissen zu vermitteln und den Führungskräften zu zeigen, wie sie ihre Aufgaben im Arbeitsschutz praktisch umsetzen können. Führungskräfte haben in der Regel nicht die Zeit, selbst nach Lösungen zu suchen oder sich in die Details einzuarbeiten – dafür gibt es die SiFa. Durch ihre Expertise und proaktive Unterstützung kann die Sicherheitsfachkraft dazu beitragen, dass Arbeitsschutzmaßnahmen nicht nur auf dem Papier existieren, sondern tatsächlich umgesetzt werden und im Alltag greifen.

Fazit

Die Rolle der Sicherheitsfachkraft geht über das bloße Beraten hinaus. Sie sollte als Partner der Führungskräfte agieren, Verantwortung übernehmen und aktiv Lösungen anbieten. Nur so kann der Arbeitsschutz im Unternehmen erfolgreich etabliert und gelebt werden.