Arbeitsschutz online als Sicherheitsfachkraft (SiFa) wahrzunehmen geht teilweise, aber nicht als Dauerlösung.
Erkenntnisse:
- Der Zeitgewinn durch Arbeitsschutz online mit dem Verzicht der Anreise wird durch die Technik und Anwendung der Technik häufig relativiert.
- Begehungen sind möglich, wenn jemand mit der Kamera rumläuft. Eine gute Beratung vor Ort wird damit nicht ersetzt. Denn was der Laie nicht sieht, zeigt er auch nicht, also bleiben die unerkannten Gefahrenstellen weiter unerkannt. Teilweise können Gefahrenstellen auch bewusst aus dem Fokus genommen werden.
- Bilder sagen mehr als tausend Worte, aber sie ersetzen die erlebten Abläufe, die gesehene und erlebte Technik, die 3D-Ansicht nicht. Die Ausleuchtung ist häufig schlecht fürs Handy, Blendungen, Schatten, schnelle Bewegungen belassen die unerkannten Probleme unerkannt.
- Persönliche Begegnungen fehlen. Das vertrauliche Gespräch, Körper und Gestik bleiben verborgen. Der Kontakt von Mensch zu Mensch bleibt unvollständig. Es gibt genug Forschung, die belegt: Menschen müssen sich (zumindest hin und wieder) persönlich im Kontakt begegnen.
- Zusammenkünfte, z.B. ASA, können abgebildet werden, dennoch ist es mühselig im Durcheinander der einzelnen Beteiligten die aktuelle Idee an die Gruppe zu bringen…. Ermüded kann schon mal auf einen wichtigen Hinweis verzichtet werden. Ohne perfekte Moderation mit technischen Know-How sind solche Online-Zusammenkünfte nicht ratsam.
Fazit aus dem unfreiwilligen Feldversuch:
Es lässt sich vieles online erledigen, aber nicht alles. Von dem vielen, was online machbar ist, bleibt einiges bei Online-Dauerbetrieb auf der Strecke.