Eine aktuelle Publikation „Demenz und Arbeitsleben – Informationen für Arbeitgeber und Berufstätige“ der Alzheimer Schweiz gibt nicht nur Auskunft über Demenz, sondern wie Demenzerkrankten im Unternehmen ein angepasstes Arbeitsumfeld ermöglicht werden kann. Der Anlass ist brisant: Schweizer, die jünger als 65 Jahre sind, zu etwa 5 Prozent an einer Demenz erkrankt!
Die Broschüre gibt u.a. folgende Hinweise bezüglich:
Diagnose einer Demenz
Häufig werden Fehldiagnosen mit Depression oder Burnout gestellt. Denn eine Demenz bei Beschäftigten wird nicht erwartet. Doch eine frühzeitige Diagnose hilft, unangemessene Reaktionen von Vorgesetzten und Kolleg*innen zu verhindern.
Demenz umfasst als Oberbegriff alle chronischen Hirnleistungsstörungen. Alzheimer gefolgt von frontotemporaler Demenz sind die häufigsten Erscheinungsformen. Demenzen sind nicht heilbar, aber deren Symptome behandelbar.
Symptome einer Demenz
Die Symptome einer demenz können sich wie folgt im Arbeitsleben darstellen:
- Vergessene Aufgaben und verlegte Dinge
- fehlende Aufnahmefähigkeit und Konzentration, Planungsschwierigkeiten
- Störungen bei Wortfindungen
- Probleme bei logischen Schlussfolgerungen sowie Verständnisprobleme
- mehr Zeitbedarf
- Probleme Neues zu erlernen
- Schnelle Ermüdung und mangelnde Initiative
- Schwankungen in der Tagesform
- Verlust von motorischen Fähigkeiten
Hinweise zum Umgang mit Betroffenen
Treten Symptome der Demenz auf, so ist es der Vorgesetzten Aufgabe, sich um die Betroffenen mit zu kümmern. Am Anfang steht meist ein Gespräch, ggf. auch durch die Personalabteilung, dass Veränderungen aufgefallen sind und ob dies auch die Betroffenen selbst wahrgenommen haben.
Nach einer Diagnose Demenz ist gemeinsam zu definieren, welche Tätigkeiten die betroffene Person gern ausüben möchte und kann. Es ist empfohlen, dass Demenzkranke sollen solange der Gesundheitszustand dies zulässt, im Berufsleben bleiben. (Sofern sie dies möchten und nicht andere Pläne verfolgen.) Aber gerade zu Beginn der Erkrankung sind viele Fähigkeiten vorhanden, die eingesetzt werden können.
So kann der Arbeitsbereich vorerst weitergeführt werden oder alternativ kleinere Aufgaben übernommen werden, mehr Zeit zur Verfügung gestellt oder das Arbeitspensum reduziert werden, der Arbeitsplatz angepasst und flexible Arbeitszeiten und Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt werden.
Ganz wichtig ist der enge Kontakt des Vorgesetzten oder der Personalabteilung zu den Betroffenen. Denn nur anhand regelmässiger Überprüfungen der Aufgabenfelder können Anpassungen an den Arbeitsplatz erfolgen, sobald diese notwendig werden.
Nicht zu vergessen: wirklich wichtig ist zusammen zu klären, wie das Arbeitsumfeld bezüglich der Demenzerkrankung informiert werden soll.
Dokumentation der Maßnahmen
Im Rahmen des Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) werden die Maßnahmen aufgenommen und dokumentiert. Eine separate inkludierte Gefährdungsbeurteilung wird erstellt, die sich konkret auf diesen Einzelfall bezieht.
Weitere Unterstützung zum Thema Demenz
Sie können hier weitere Infos selber erlesen.
Sie sind sich unsicher im Umgang mit Betroffenen und in der Gesprächsführung mit den Betroffenen? Sie haben Fragen zur Gefährdungsbeurteilung oder zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement? Dann nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Wir unterstützen Sie professionell und sofort.