Die Indirekte Steuerung ist eine sehr moderne Art der Mitarbeiterführung, die viele Vorteile birgt aber auch immense Gefahren. Ein Tool, dass ohne Fürsorge durch die Führungskräfte Beschäftigte in die Psychische Beanspruchung und Krankheit bringen kann und darüber hinaus Produktivität, Arbeitsqualität und Motivation senkt.
Bei der Indirekte Steuerung konzentriert sich die Führung auf das Erreichen von Zielen und Kennzahlen durch die Beschäftigten. Stärker als bisher wird den Beschäftigten dafür Verantwortung übertragen. Beschäftigte organisieren sich selber, um die Ziele zu erreichen.
Die VBG schreibt dazu, dass eine gute indirekte Steuerung mit Führung über Ziele viele Chancen bietet und vor allem die Zufriedenheit der Beschäftigten erhöhen kann. Der Grund für die Zufriedenheit wird durch eine hohe Autonomie in der eigenen Arbeit erreicht. Werden die Ziele und Handlungsspielräume jedoch zu starr gesetzt, überwiegen die Nebenwirkungen durch typische Verhaltensweisen. Beschäftige:
- dehnen die Arbeitszeit aus
- intensivieren die Arbeit
- gehen trotz Krankheit arbeiten
- täuschen beruflichen Erfolg vor oder halten Informationen zurück
- setzen den ökonomischen Erfolg vor Qualität
- befolgen die Sicherheitsstandards nicht mehr
- nehmen leistungssteigernde Medikamente oder Aufputschmittel ein
Das heißt, Beschäftigte arbeiten ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit und andere.
Damit dies nicht geschieht, müssen die Beschäftigten den Führungsstil kennen, sich selber bezüglich der Nebenwirkungen reflektieren, die Führungskräfte ihre Fürsorge wahrnehmen und Frühwarnsystem durch z.B. Mitarbeiterbefragungen installiert sein.