Studie zum langen Sitzen
Ein Mangel an Bewegung, insbesondere durch langes Sitzen, kann die Gesundheit beeinträchtigen und zu Beschwerden im Muskel-Skelett-System führen. Eine aktuelle Studie mit 2.082 Teilnehmenden zeigte, dass über 60 Prozent mehr als die Hälfte ihrer Arbeitszeit im Sitzen verbrachten. Ziel der Untersuchung war es, den Zusammenhang zwischen langen Sitzzeiten bei der Arbeit und Beschwerden im Nacken, den Schultern sowie im oberen und unteren Rücken zu analysieren. Zudem wurde geprüft, ob Faktoren wie Freizeitaktivitäten, körperliche Bewegung und Geschlecht diesen Zusammenhang beeinflussen.
Die Studie nutzte Daten aus einer fünfjährigen prospektiven Untersuchung in Deutschland. Die Ein-Jahres-Prävalenz von Muskel-Skelett-Beschwerden im Nacken, in den Schultern, im oberen Rücken (Brustwirbelsäule) und im unteren Rücken wurde erfasst.
Ergebnisse der Studie zum langen Sitzen
Die Ergebnisse zeigten, dass langes Sitzen nicht zwangsläufig mit Beschwerden im Oberkörper einherging. Allerdings variierte der Zusammenhang zwischen beruflichem Sitzen und Muskel-Skelett-Beschwerden je nach Intensität der körperlichen Aktivität in der Freizeit. Personen ohne regelmäßige Freizeitaktivitäten hatten häufiger Beschwerden im Nacken und in den Schultern, wenn sie 25 bis 35 Stunden pro Woche im Sitzen arbeiteten. Eine getrennte Analyse nach Geschlecht ergab keine klaren Unterschiede, jedoch zeigte sich bei Männern mit einer wöchentlichen Sitzdauer von 25 bis 35 Stunden eine erhöhte Prävalenz von Nackenbeschwerden, die bei Frauen nicht festgestellt wurde. Die englischsprachige Originalstudie ist hier zu finden im Journal of Occupational Medicine and Toxicology.