Warum das Ziel „Null-Unfälle“ nicht gut ist

Null-Unfälle

Viele Unternehmen setzen sich das Ziel, eine Arbeitsumgebung ohne Unfälle zu schaffen – das sogenannte „Null-Unfälle“-Ziel. Diese Intention ist gut gemeint, da sie den Fokus auf Sicherheit und Prävention legt. Jedoch stellt sich die Frage, ob dieses Ziel in der Praxis wirklich zielführend ist.

Insbesondere in großen Unternehmen zeigt sich oft ein problematischer Umgang mit dem „Null-Unfälle“-Ziel. Anstatt sich auf die tatsächliche Verbesserung der Arbeitssicherheit zu konzentrieren, wird der Druck auf die Mitarbeiter enorm erhöht. Dies kann dazu führen, dass Unfälle verschwiegen oder umdeklariert werden. Betroffene werden mitunter auf andere Arbeitsplätze versetzt, an denen sie nicht krankgeschrieben sein müssen, um die Unfallstatistik nicht zu beeinträchtigen.

Nachteile des Null-Unfälle Ziels

In einigen Fällen kann das „Null-Unfälle“-Ziel sogar zu Mobbing führen, wenn Kollegen oder Vorgesetzte den Betroffenen dafür verantwortlich machen, dass das angestrebte Unternehmensziel nicht erreicht wurde. Diese Menschen schämen sich oft und fühlen sich schuldig, besonders wenn durch den Unfall auch Gratifikationen für andere Mitarbeiter entfallen. Der soziale Druck und das Stigma, das mit einem Unfall verbunden sein kann, schaffen eine toxische Atmosphäre, in der das tatsächliche Ziel – die Verbesserung der Sicherheit – in den Hintergrund rückt.

Fazit

Das „Null-Unfälle“-Ziel kann in der Praxis mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen, wenn es dazu führt, dass Unfälle verschleiert werden und betroffene Mitarbeiter unter Druck gesetzt oder sogar gemobbt werden. Ein realistischer und transparenter Ansatz, der die tatsächlichen Ursachen von Unfällen untersucht und auf kontinuierliche Verbesserung statt auf Perfektion abzielt, ist deutlich effektiver und trägt langfristig mehr zur Sicherheit bei.

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