Hintergrund der Chemikalienstrategie der EU
Seit 2020 beschäftigte sich die EU mit einer neuen Chemikalienstrategie. Menschen und Umwelt sollen besser geschützt werden, so ist in der Ausgabe 2/2023 der VDSIaktuell zu lesen. Ca. 80 Einzelmaßnahmen sind in dem Zuge der EU-Chemikalienstrategie geplant.
Kritik an der EU-Chemikalienstrategie
Problematisch kann werden, dass der „allgemein bewährte, risikobasierte Ansatz für die Bewertung von Gefahren und die Festlegung von notwendigen Schutzmaßnahmen bei Tätigkeiten mit gefährlichen Stoffen und Produkten verlassen werden soll.“ Das kann bedeuten, dass eine Vielzahl von Stoffen im gewerblichen Bereich nicht mehr möglich sind und eine Vielzahl von Stoffen verschwinden.
Denn die neue Betrachtungsweise, über einen Bewertungsfaktor für Gemische, birgt die Gefahr, das ganze Stoffgruppen ohne Berücksichtigung der Expositionsrisiken verboten werden. Per- und Polyfluoralkylsubstanzen, wozu Teflon, kurz PTFE, gehört, stehen auf der roten Liste.
Außerdem ist eine Unterscheidung zwischen gewerblichen und industriellen Nutzungsbereichen geplant. Für den gewerblichen Bereich sollen künftig Anforderung wie für die Verbraucher gelten. Nur die industrielle Nutzung wird Erleichterungen erfahren.
Interessant aber ist, wie sich die Wirtschaftsbereiche in Zukunft trennen sollen. Was ist Gewerbe und was ist Industriebereich?
Die große Kritik ist, dass die unterschiedlichen Einsatz- und Nutzungsbereiche nicht mehr berücksichtigt werden.