Das Handling von Lithium-Ionen-Akkus

In der VDSIaktuell 5/2024 erschien ein guter Artikel „Lithium-Ionen-Akkus im Betrieb“. Anbei eine Übersicht zum Artikel.

Lithium-Ionen-Akkus:Typ und Handhabung

Lithium-Ionen-Akkus gibt es in verschiedenen Typen, die oft nicht auf dem Typenschild oder in der Anleitung des Geräts vermerkt sind. Das ist problematisch, da die spezifischen Merkmale und die richtige Handhabung des Akkus häufig unbekannt bleiben. Die Art des Umgangs – etwa die Temperaturen, Ladezyklen und gleichmäßige Ladebedingungen – beeinflusst jedoch die Lebensdauer und die Sicherheit des Akkus. Häufig wird nur das Thema Brandgefahr diskutiert, aber ebenso wichtig sind Aspekte wie Ladezyklen, Lagerung, Transport, Umweltfreundlichkeit, Entsorgung, Austausch und Versicherungsschutz.

Lithium-Ionen-Akkus: Laden, Lagern, Transportieren und Entsorgen

Lithium-Ionen-Akkus sollten nie unbeaufsichtigt geladen werden. Ladeschränke bieten hier eine sichere Alternative, um potenzielle Risiken zu minimieren. Die Ladung in Fahrzeughalterungen ist problematisch, da hier die Überwachungs- und Schutzanforderungen oft nicht erfüllt werden können. Für die Lagerung von Akkus sind Faktoren wie Anzahl, Zustand, Typ und Größe entscheidend, um das Gefährdungspotenzial und die Menge richtig einzuschätzen. Besondere Lagermöglichkeiten wie Brandschutzschränke oder externe Lagerorte sind geeignete Maßnahmen. Auch alle Batteriepole sollten abgedeckt sein, um Kurzschlüsse zu verhindern.

Beschädigte Akkus, die möglicherweise eine Brandgefahr darstellen, sollten in speziellen Havariebehältern gelagert und transportiert werden. Ein Quarantäneplatz im Freien, der maximalen Abstand zu anderen Brandlasten bietet, ist ideal für die Lagerung größerer Akkus oder elektrischer Fahrzeuge. Die Rücksprache mit der Versicherung und der Berufsgenossenschaft kann wertvoll sein, da es oft unterschiedliche Vorgaben zu Lagerung und Schutz gibt. Lithium-Ionen-Akkus gelten als Gefahrgut, was insbesondere beim Transport und bei der Entsorgung zu beachten ist. Der ADR-Schein und Ladungssicherung sind bei Transporten oft erforderlich, und auch bei der Entsorgung ist die Gefahrstoff-Kennzeichnung wichtig.

Lithium-Ionen-Akkus: Brände vermeiden

Dank stetiger Verbesserungen an Lithium-Ionen-Akkus ist die Brandwahrscheinlichkeit generell eher gering, dennoch gibt es Risiken. Bestimmte Akkus, etwa LFP-Akkus, sind etwas sicherer, da sie bei einem Defekt nur brennbare Gase freisetzen. Andere Akkus können jedoch im Fall eines „thermal runaway“ (unkontrollierte thermische Reaktion) brennen, wobei giftige Gase oder sogar Trümmerteile freigesetzt werden können. Beschädigte oder auffällige Akkus (z. B. solche, die schnell entladen, sich aufblähen oder heiß werden) sollten sofort entsorgt werden, um das Risiko eines Brandes zu minimieren.

Lithium-Ionen-Akkus: Brandbekämpfung

Sollte ein Lithium-Ionen-Akku Feuer fangen, ist das Absenken der Temperatur die wichtigste Maßnahme, da die Akkus oft eine eigene Sauerstoffquelle besitzen und somit das Feuer schwer zu löschen ist. Der Eigenschutz der Einsatzkräfte ist dabei oberstes Gebot. Akku-Brände können giftige Rauchgase freisetzen, extrem hohe Temperaturen erreichen und Bauteile umherwerfen. Daher ist die Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung (PSA) einschließlich Atemschutz und Brandschutzkleidung unerlässlich. Es gibt spezielle Löschmittel für Akku-Brände, doch deren Reichweite ist oft begrenzt. Auch Wasser kann verwendet werden, wobei das kontaminierte Löschwasser als Sondermüll entsorgt werden muss. Bauliche Maßnahmen wie das Einhalten von Abständen, nicht brennbare Aufstellflächen und Meldeanlagen helfen, Brandausbreitung zu verhindern. Manchmal kann ein kontrolliertes Abbrennen die beste Option sein, um eine erneute Entzündung zu verhindern, jedoch bleiben die gefährlichen Dämpfe problematisch.

Lithium-Ionen-Akkus: Zukunftsperspektiven

Derzeit dominiert die Lithium-Ionen-Technologie den Markt, aber Alternativen wie Natrium-Ionen-Akkus (Na-Ionen) bieten interessante Vorteile. Diese Akkus sind schwerer, bieten jedoch eine geringere Brand- und Explosionsgefahr, bessere Leistung bei niedrigen Temperaturen und niedrigere Produktionskosten. Solche alternativen Technologien könnten zukünftig in bestimmten Anwendungsbereichen Vorteile bieten und die Abhängigkeit von Lithium-Ionen-Akkus verringern.