Längeres Arbeitsleben
Es gibt unterschiedliche Auffassungen dazu, ob ein längeres Arbeitsleben die Lebenserwartung positiv oder negativ beeinflusst. Eine amerikanische Studie zeigt: Wer länger arbeitet, lebt auch länger. Im Gegensatz dazu berichteten andere Wissenschaftler, dass Menschen, die im Alter von 60 bis 69 Jahren weiter arbeiten, ein um 4,2 Prozentpunkte höheres Sterberisiko haben. Doch Stopp. Eine Studie im Journal of Epidemiology and Community Health aus dem Jahr 2016 mit rund 3.000 Teilnehmern fand jedoch heraus, dass Menschen, die ein Jahr über das Rentenalter hinaus arbeiten, unabhängig von ihrem Gesundheitszustand ein um 9 bis 11 Prozent geringeres Sterberisiko während eines 18-jährigen Beobachtungszeitraums aufwiesen. Auf der anderen Seite deutet eine deutsch-spanische Studie darauf hin, dass ein späterer Eintritt in den Ruhestand die Lebenserwartung senken kann.
Was stimmt nun?
Längeres Arbeitsleben für geistige Fitness
Das Leibniz-Institut fand zudem heraus, dass mangelnde geistige Herausforderung im Ruhestand den geistigen Abbau beschleunigt. Der normale kognitive Abbau, den ältere Menschen innerhalb von zehn Jahren erfahren, verdoppelt sich, wenn sie keinen geistigen Anforderungen mehr nachgehen.
Zumindest gegen diese Ergebnisse gab es bisher keine bedeutenden Gegenstimmen, weshalb es plausibel erscheint, dass längeres Arbeiten durchaus positive Effekte auf die geistige Gesundheit und geistige Fitness haben kann.